Übersetzer-Workshop in Løgumkloster: 28. und 29. Juni 2013
Am 28. und 29. Juni 2013, bietet, wiederum in Løgumkloster, ein Übersetzer-Workshop mit Tim Hagemann Einblicke in die Vermittlungsgeschichte Kierkegaards und in die Werkstatt der Text-Übertragung vom Dänischen ins Deutsche. Dazu schreibt Tim Hagemann:
„Puschkin sprach von den Übersetzungen als den Postkutschen der Weltliteratur. Schon früh begannen die Kutschen auch von Kopenhagen nach Deutschland zu rollen, aber bis heute liegt Kierkegaards Œuvre nur unvollständig in deutscher Übersetzung vor. In diesem Workshop aus Anlass des 200. Geburtstags von Kierkegaard möchte ich im Vergleich einiger markanter Stationen der Übersetzungsgeschichte in die spezielle Problematik der Kierkegaard-Übersetzung einführen, meine eigene Arbeit in der Form eines Werkstattberichts vorstellen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu praktischen Übersetzungsübungen anleiten.
Puschkins Bild sei im Grunde irrig, bekannte Swetlana Geier einmal im Gespräch, denn die Übersetzung sei niemals ein Duplikat des Originals. Könnte es nicht doch stimmig sein, wenn wir bedenken, dass sich, wenigstens in der Zeit der Postkutschen, auch der Reisende durch die Erfahrung des fremden Landes verändert? So wie es hier abzuwägen gilt, ist auch die Übersetzungsarbeit durch ein fortwährendes Abwägen charakterisiert.“
Tim Hagemann lehrte von 2003 bis 2009 Allgemeine Rhetorik in Tübingen und gibt seit 2004 ein Stilistikum an der Universität Düsseldorf. Seine Kierkegaard-Übersetzungen – u. a. Berliner Tagebücher (2000) und Geheime Papiere (2004) – gelten als vorbildlich. Hagemann, der sich auch in seiner Dissertation Reden und Existieren. Kierkegaards antipersuasive Rhetorik (2001) mit dem dänischen Genie beschäftigt hat, ist Mitarbeiter der deutschen Neuausgabe von Kierkegaards Schriften.
Anmeldung bei: Matthias Bauer